Fachhochschule Münster und Firma Münstermann ermöglichten Interessierten Einblicke ins duale Studium

Münster/Telgte (29. Juli 2013). „Die dual Studierenden müssen in kurzer Zeit ein hohes Pensum lernen – dafür übernehmen sie aber auch schon sehr früh Verantwortung im Unternehmen.“ So bringt Christian Lenfort, Ingenieur bei der Firma Bernd Münstermann, das duale Studium für die Besucher auf den Punkt.

Mehr als 40 Schüler und Eltern waren zum Infoabend zum dualen Maschinenbaustudium gekommen, zu der die Fachhochschule Münster und der Anlagenbauer gemeinsam eingeladen hatten. Am Telgter Firmensitz bekamen die Interessierten Informationen aus erster Hand. Während Ingenieur Lenfort aus der Sicht des Ausbildungsleiters berichtete, gaben Studierende, die derzeit eine Ausbildung bei der Firma Münstermann mit einem Bachelorstudium kombinieren, einen Einblick in ihren Arbeitsalltag zwischen Hörsaal und Betrieb. Wilhelm Schmidt und Florian Höft wurden als Technische Zeichner ausgebildet. „Bei großen Unternehmen wie Porsche darf man vielleicht nach 15 Jahren mal einen Türknauf designen – bei einem mittelständischen Betrieb ist selbstständiges Arbeiten viel früher möglich“, so Höft.

Ein gutes Beispiel dafür ist Michael Ahlers, der ebenfalls beim Infoabend präsent war. Der 25-Jährige hat vor kurzem sein duales Studium abgeschlossen und arbeitet nun als Ingenieur in der Verkaufsabteilung von Münstermann – wo er schon vor seinem Abschluss große Projekte verantworten durfte. Fabian Engberding und Bernd Vienenkötter haben gerade das erste Jahr des dualen Studiums absolviert. Letzterer zeigte den Schülern, dass die Studienwahl nicht immer geradlinig verlaufen muss: Ursprünglich hatte er eine Ausbildung zum Gärtner begonnen und sich dann nach einem Praktikum umorientiert. Auch das Thema Berufseinstieg kam zur Sprache: Sabrina Huesmann, Masterabsolventin des Studiengangs Chemieingenieurwesen, berichtete von ihren ersten Monaten als Ingenieurin im Hause Münstermann. Das nötige Hintergrundwissen über die organisatorischen Abläufe des dualen Studiums lieferte Holger Dietrich, Leiter des Kompetenzteams Duale Studiengänge der Fachhochschule Münster. Das Studienmodell des dualen Bachelorstudiengangs Maschinenbau sieht vor, dass die Studierenden an vier Werktagen in Betrieb und Berufsschule sind. Zusätzlich finden an einem Werktag plus Samstag Lehrveranstaltungen in Steinfurt und Beckum statt. Einen Vorgeschmack auf die theoretischen Studieninhalte gab Prof. Dr. Hans-Arno Jantzen vom Fachbereich Maschinenbau. In seine Kurzvorlesung mit dem Titel „Druck – Was ist das?“ hatte er viele Beispiele aus dem Automobilbau eingefügt. So wurde deutlich, dass die Kenntnis der theoretischen Grundlagen für viele Anwendungen unabdingbar ist.

Von der Theorie zur Praxis: Die dual Studierenden des Betriebs führten die Besucher im Anschluss in Kleingruppen über das Werksgelände und zeigten ihre Arbeitsplätze. Nebenbei lernten die Teilnehmer die verschiedenen Stationen des Produktionsprozesses kennen: von den Verwaltungsbüros und CAD-Arbeitsplätzen bis hin zum Hochregallager, der Bohrstation, dem Laser, der Kantbank und fast fertiggestellten Trockenöfen für Dieselpartikelfilter in der Fertigungshalle.

Weitere Informationen (Links)
Duales Maschinenbaustudium an der FH Münster
Firma Bernd Münstermann GmbH & Co. KG